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Kommunisten-Prozesse Siehe auch Versuch einer rechtspolitischen Einschätzung der Kommunistenprozesse.
"Die Naumburger Ortsgruppe [der KPD] war 30 Mitglieder stark", stellt der Generalstaatsanwalt beim Kammergericht Berlin (Elßholzstrasse 32) in der Anklageschrift vom 29. April 1935 fest. "Sie unterhielt Verbindungen zu den benachbarten Gruppen in Bad Kösen und Freyburg." Ihre Geschichte beginnt im Februar 1919 mit Gründung der Spartakus-Gruppe. Seit den Wahlen vom 4. Mai 1924 ist sie in der Stadtverordnetenversammlung vertreten. Ihre ersten Abgeordneten sind der Maler Walter Fieker (Reußenplatz 17), Schriftsetzer Franz Neubert (Windmühlenstraße 6a) und Kammmacher Gustav Koch (Moritzstraße 15). In der Stadtverordnetenversammlung beteiligen sich die Abgeordneten der KPD rege, unterbreiten Vorschläge zur sozialen Frage und der Durchführung von gemeinnützigen Projekten. Ihre Mitglieder und Sympathisanten streben nach einer Lebensperspektive ohne Erwerbslosigkeit, Wohnungsnot, Armut und politischer Unterdrückung.* Zumindest bis Ende 1923 neigt die KPD-Führung zur Revolutions-Euphorie. In der Kommune hat sich das nicht grossartig ausgewirkt. Auf ihre politische Aura hingegen schon. Und die schreckte nicht wenige Wähler ab. Ihre Sozialfaschismus-These erschwert die Zusammenarbeit mit der SPD ungemein. 1930 steht die Wiederwahl von Bürgermeister Karl Roloff an. Die KPD-Stadtratsfraktion übt Stimmenthaltung. Offenbar unterschätzt sie die Folgen des Machtgewinns für den nationalsozialistisch-deutschnationalen Machtblock. Die Rolle des Stahlhelms bei der Niederschlagung des Leuna-Aufstandes (1921) oder beim Deutschen Tag in Halle 1924 scheint vergessen, als die KPD-Genossen 1931 mit ihm zusammen ein Volksbegehren zur Auflösung des preußischen Landtages betreiben. 13,5 Prozent der Wahlbürger stimmen bei den Reichstagswahlen am 31. Juli 1932 für die KPD. Im Reich sind es 14,3 Prozent. Bei den Stadtverordnetenwahlen am 12. März 1933 sprechen ihr die Naumburger drei von insgesamt 30 Sitzen zu, die ihnen aber vom ersten Bürgermeister Karl Roloff verweigert werden. Reichsinnenminister Dr. Frick nennt es im März 1933 die "Kommunisten-Ausschliessung", und bedeutet: "Keine Kommunisten mehr in deutschen Parlamenten." Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 entsteht ein historisch einmaliger und ungeheuerlicher Repressionsapparat mit Bespitzelung, Beobachtung, Denunzierung, Schutzhaft, Konzentrationslagern, Verfolgung der Juden und Verhaftung politischer Gegner bis zu ihrer physischen Vernichtung.
Eugen Wallbaum (1876-1954) aus der Brunnengasse 9 (Naumburg) gibt in seiner Analyse der Stadt Naumburg einen Überblick zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Bereits vor 1914 war er aktives SPD-Mitglied, 1918 engagiert für die konsequente Demokratisierung, im März 1920 auf der Seite der Kapp-Gegner, immer entschieden gegen die NSDAP-Ortsgruppe, redet den Kommunisten nicht zu Munde, ab 1. April 1933 im KZ Lichtenburg interniert, 1944 zum letzten Mal als Politischer verhaftet, nach dem Ende des Krieges Geschäftsführer des Naumburger Gewerkschaftsverbandes. Eugen Wallbaum schreibt:
Bereits im März und April `33 kommen Naumburger SPD- und KPD-Mitglieder in Schutzhaft. 1932 beauftragt die KPD die Genossen Richard Locker, Erich Tatzel und Max Kramer mit der Leitung des Unterbezirks Naumburg während der Illegalität (vgl. Höhne 1958). Nach Angaben der Polizei besteht die Leitung des KPD-Unterbezirks Naumburg 1935 aus dem Bauarbeiter Kurt Schober, dem Maurer Richard Locker und dem Arbeiter Bernhard Fischer. Letzterer schreibt darüber in seinem Lebenslauf: "Bis 1935 arbeitete ich im Tiefbau und leitete zugleich die illegale Ortsgruppe der K.P.D. in Naumburg/Saale."
Die KPD versucht sich mit der Umstellung auf die Drei-Mann-Zellen Organisationsstruktur (Politischer-, Organisations- und Agitpropleiter) an die Illegalität anzupassen. Ihr Konzept vom Widerstand gegen das nationalsozialistische System unterscheidet sich wesentlich von den anderen Widerstandsgruppen. Beispielsweise versucht die FAUD (Freie Arbeiter-Union Deutschland) das System durch Desavouierung des Alltagslebens zu bekämpfen. Hingegen ist das KPD-Widerstands-Konzept von einem lähmenden Überzentralismus mit starken Bürokratisierungstendenzen (Beatrix Herlemann) gekennzeichnet. Konzeptionelle Veränderungen im Widerstand der KPD im Ergebnis der Beschlüsse des VI. Weltkongresses (August 1935) oder der Brüssler Konferenz (Oktober 1935) lassen sich (bisher?) stadtgeschichtlich nicht nachweisen.
Nach dem Attentat auf Hitler brandet 1944 eine dritte Verhaftungswelle durch Naumburg.
Der Prozess gegen den Kommunisten Kurt Gutgesell (1934) Am 3. Januar 1934 muss sich Kurt Gutgesell (KPD), geboren am 22. August 1908 in Rudolstadt, wohnhaft Naumburg, Moritzstraße 25, vor der Strafkammer des Landgerichts in Naumburg (Saale) wegen Verbrechens gemäß § 2 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 verantworten. Die große Strafkammer des Landgerichts Naumburg verurteilt Kurt Gutgesell am 3. Januar 1934 zu drei Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre. Vorsitzender Landgerichtsdirektor Hagen verkündet das Urteil. Die Anklageschrift legt den Fall so dar: "Gründe. In der Wohnung des Angeklagten in Naumburg a. S., Moritzstraße 25, wurde am 17.11.1933 eine Haussuchung vorgenommen. Dabei wurde unter einer im Hausflur stehenden Drehrolle 3 Pakete mit kommunistischen Schriften und Bücher gefunden. Es handelt sich um 11 Broschüren "Kunst und Wissenschaft im neuen Deutschland" und die auf der Vorderseite die Worte tragen Lesen - weitergeben! Ferner wurde eine Zeitung der Der Bolschewist gefunden. Sie trägt als Ausgabedatum Mitte August 1933 die Aufforderung Bitte weitergeben und als Untertitel Organ der KPD! Weißenfels, Naumburg, Zeitz. Weiter wurde gefunden ein Buch Die Sowjet-Union und 14 Bücher für ehemalige Betriebsratsmitglieder der Eisenbahn. Der Angeklagte gibt zu, daß er die 14 Bücher der ehemaligen Betriebsratsmitglieder der Eisenbahn und das Buch die Sowjet-Union unter der Drehrolle versteckt hat.
Sein Eigentum sei nur das Buch die Sowjet-Union, während er die 14 Bücher für das ehemalige Betriebsratmitglied der Eisenbahn für den in Schutzhaft befindlichen Kommunisten [Georg] Mederer aufbewahrt haben will. Er gibt zu, daß er sich früher zur kommunistischen Partei bekannt und betätigt hat. In letzter Zeit hätte er sich jedoch umstellen wollen und nur noch keine Gelegenheit gefunden, diese Bücher zu beseitigen. Wie die übrigen Bücher und Schriften unter die Drehrolle gekommen sind, kann er sich nicht erklären. Er vermutet, daß sie von dritter Seite dorthin gebracht sind, um ihn reinzulegen. Diese Angaben des Angeklagten verdienen keinen Glauben. Der Angeklagte ist als Kommunist der Polizei bekannt. Sein Auftreten in der Hauptverhandlung und die Art seiner Verteidigung, die im herausfordernden und höhnischen Ton vor sich ging, lässt keinen Zweifel zu, daß der Angeklagte ein unbelehrbarer fanatischer Kommunist ist. Er macht einen geweckten Eindruck. Wenn er sich umstellen wollte, wäre es ihm ein Leichtes gewesen, diese kommunistischen Schriften zu beseitigen. Stattdessen hat er sie unter die Drehrolle versteckt. Seine Behauptung, daß die besonders belastenden Schriften ohne sein Wissen unter die Drehrolle gekommen seien, ist völlig unglaubwürdig und kann bei der Persönlichkeit und bei der politischen Vergangenheit des Angeklagten nur als leere Ausrede bewertet werden. Das Gericht hat keinen Zweifel, daß der Angeklagte sämtliche unter der Drehrolle gefundenen Bücher und Schriften dort versteckt hat. Er tat dies, um diese Schriften bei passender Gelegenheit an geeignete Personen weitergeben zu können. Nur so lässt es sich erklären, daß der Angeklagte trotz der Gefahr der Entdeckung und der drohenden hohen Bestrafung diese Bücher weiter in seinem Haus versteckt hielt. Es kann auch keinem Zweifel unterliegen, daß der Angeklagte den Inhalt dieser Schriften, die zum Weitergeben bestimmt waren des "Bolschewik" von Mitte August 1933 und der "Kunst und Wissenschaft im neuen Deutschland" gekannt hat. Besonders in der letzten Schrift ist unter dem letzten Abschnitt unter der Überschrift "Was ist nun zu tun?" auf 11 Druckseiten genau auseinandergesetzt, wie die kommunistische Partei auch unter den jetzigen politischen Verhältnissen in Deutschland möglichst wirksam aufrechtzuerhalten und auszubauen ist. Im "Bolschewik" ist neben den üblichen kommunistischen Hetzartikeln das Programm und die Sendezeit des Moskauer Senders angegeben. Beide Schriften lassen nach ihrem Inhalt und ihrer Aufmachung eindeutig ihr Ziel und ihren Zweck erkennen, sie sind geschaffen, den organisatorischen Zusammenhalt der KPD aufrechtzuerhalten, so gut dies unter den heutigen politischen Verhältnissen in Deutschland möglich ist. Das wußte der Angeklagte und weil er in diesem Sinne der kommunistischen Partei weiter dienen wollte, deshalb hielt er diese Schriften für eine günstige Gelegenheit zur Verteilung in seinem Hause versteckt. Damit hat sich der Angeklagte des Verbrechens nach § 2 des Gesetzes vom 14.7.1933 schuldig gemacht, und war nach dieser Bestimmung zu bestrafen. " (Gerichtsprozess Gutgesell 1934) Im Revisionsverfahren am 2. Mai 1934 stutzt das Gericht die Strafe auf 2 Jahre Gefängnis und Übernahme der Kosten für das Verfahren.
Die Kommunistenprozesse Die erste Welle der Kommunisten-Verfolgung schwappte bereits Anfang März 1933 als Vernichtungskampf gegen die Volksschädlinge durch die Stadt.
Am 9. Februar 1935 besucht der Reichsführer SS Heinrich Himmler die 84. SS-Standarte in der Nachbarstadt Weissenfels. Im selben Monat eröffnete der 5. Strafsenat des Berliner Kammergerichts im Schwurgerichtsgebäude von Naumburg eine Serie von Kommunistenprozessen. Der erste begann am 1. Februar 1935 unter Vorsitz von Kammergerichtsrat Reeck gegen 13 Kommunisten aus Zeitz, Droyssig und Crossen an der Elster. Es folgten weitere gegen ihre Genossen aus der Region Naumburg, Weissenfels, Hohenmölsen und - wieder - Zeitz. Der Prozess gegen Tatzel und Genossen aus Naumburg begann am 12. Juni 1935. Es war der dritte Strafgerichtsprozess gegen die Naumburger Kommunisten. Der letzte Prozess in dieser Serie fand am 19. und 20. Mai 1936 gegen 18 Angeklagte aus dem Raum Zeitz (Draschwitz, Zangenberg, Göbitz, Pregel, Reuden) statt. Wie aus den Anklageschriften, Gerichtsurteilen und Presseinformationen ersichtlich, konzentrieren sich die Ermittlungen der Ortspolizeibehörden, Stapo und Staatsanwaltschaft zu Tazel und Genossen auf den Nachweis des Verstosses gegen das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 und / oder Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens, das heisst die Verfassung des Reiches mit Gewalt oder mit Drohung von Gewalt zu ändern, - teils durch die Beeinflussung der Massen mit Schriften, teils durch Herstellung eines organisatorischen Zusammenhalts.
Das Drucken und Verteilen politischer Aufklärungs- und Propagandaschriften, Solidaritätsaktionen (Spenden), das Kassieren von Mitgliedsbeiträgen für die Kommunistische Partei gilt als Straftat. Nüchtern betrachtet sind es eigentlich harmlose politische Aktionen. Hingegen trägt die brutale Unterdrückung und Verfolgung dieser Handlungen barbarischen Charakter. Die gerichtlichen Strafen stehen in keinem irgendwie begründbaren Verhältnis zum Inhalt und Charakter der politischen Tätigkeit der Angeklagten in der Stadt Naumburg (Saale) und Umgebung. Obwohl also die Nationalsozialisten mit einem unmenschlichen Repressionsapparat gegen die Kommunisten vorgehen, antworten diese darauf mit politischen Methoden. So bezeugen die Kommunisten-Prozesse in Naumburg, dass die vor allem von den Nationalsozialisten und Deutschnationalen propagierte kommunistische Gefahr im eigentlichen Sinne nie existierte. Aber im Kampf gegen die nationalsozialistische Bewegung setzten die Naumburger Kommunisten doch "raffinierte Mordwerkzeuge" ein, behauptet 1937 / 38 die Ausstellung zur Geschichte der Bewegung in Naumburg. Existierte die kommunistische Gefahr etwa doch?
Waren das die Waffen für den Umsturz und die Weltrevolution?
Die Aktionen der Stapo Anfang des Jahres 1935 geht die Staatspolizei (Stapo) Halle in zwei Aktionen gegen die "illegalen Kommunisten" in N a u m b u r g und Z e i t z vor. Diese waren laut amtlicher Mitteilung angeblich durch langwierige Ermittlungen, die bis in die Zeit der "nationalsozialistischen Revolution" zurückreichten, vorbereitet und am 31. März 1935 abgeschlossen worden (Stapo 1933h, 306 f.). Die Kommunisten-Verfolgung konzertiert die Stapo mit Grossmäuligkeit und Angeberei. Sie spricht von "Erfolgen" und "grossen Ereignissen". Aber um die Verhassten aufzuspüren, brauchte es keiner grossen Ermittlungen. Der Öffentlichkeit waren die betreffenden Personen aus der Tätigkeit in Wahlfunktionen für die Stadt und Vereinen gut bekannt. Oder es handelte sich, wie etwa bei Richard Locker oder Erich Tatzel um Personen, die durch ihre Erfolge auf dem Gebiet des Sports eine gewisse regionale Publizität genossen. Von den Kommunisten zeichnete die regionale nationalsozialistische Propaganda ein klandestines und bedrohliches Bild. Schliesslich glaubte der letzte Bürger an die Gefährlichkeit ihres umstürzlerischen Wesens und wagte es nicht, elementares Mitgefühl zu zeigen. Als ausgesprochene Intellektuelle konnte man in Naumburg, teilt der Lagebericht der Staatspolizeistelle Halle vom März 1935 mit, lediglich vier Personen ansprechen. "Der Rest bestand aus Leuten, die man sehr oft sogar als "halbe Analphabeten" bezeichnen muss. Es sei hier", betont die Stapo Halle (1933r, 310), "besonders auf den einen Unterverteiler für Naumburg-Stadt hingewiesen, auf Andreas Nöding." Ein moralisches Urteil, dass die grenzlose Anmassung des nationalsozialistischen Deutschtums zum Ausdruck bringt. Natürlich, die meisten Naumburger Kommunisten entstammten und lebten weiter in ärmlichen Verhältnissen. Bis auf Rechtsanwalt Doktor Artur Samter waren in der KPD-Ortsgruppe keine Mitglieder aus dem Bildungsbürgertum; aus dem Besitzbürgertum schon garnicht. Auf ihrem sozialen Steckbrief stand geschrieben: Armut in Kindheit und Jugend - berufliche Qualifikation unterdurchschnittlich - oft lange Zeit arbeitslos - knappes Leben - Erscheinungen von Renitenz - materielle Bescheidenheit - (Partei-) Disziplin bis zur Selbstaufgabe - Halt im kommunistischen Traum. Im Frühjahr 1935 verhaftet die Staatspolizeistelle Halle (Stapo) in Zeitz und Naumburg laut eigener Aussage 100 Kommunisten; natürlich ohne jede öffentliche (Gegen-) Reaktion. Die Gesamtzahl der in den letzten Monaten im Regierungsbezirk Halle/Merseburg festgenommenen Kommunisten gibt sie mit 507 Personen an. Der Regierungspräsident von Merseburg meldet 1935 im März-April-Bericht den Vollzug von 41 Festnahmen in Naumburg / Saale. Für eine Stadt mit 31427 (1933) Einwohnern ist dies eine enorm hohe Zahl. (Vgl. Stapo 1933h, 305; Stapo 1933i, 384)
Der Prozess gegen Erich Tatzel und Genossen 1935
Der Strafgerichtsprozess gegen Erich Tatzel (1903-1976) und Genossen findet am 12. und 13. Juni 1935 vor dem 5. Strafsenat des Kammergerichts Berlin im Strafgerichtsgebäude von Naumburg statt. Gegen ihn und 13 weitere Personen, zumeist KPD-Mitglieder aus Naumburg und Umgebung, ergehen am Tag darauf wegen "Wühlarbeit" gegen den Staat, "Vorbereitung zum Hochverrat" und den Vertrieb verbotener Schriften hohe Haftstrafen. Das Gericht machte Unterschiede zwischen den Angeklagten gemäß ihrer Funktion und Dauer der Mitgliedschaft in der KPD.
Erich Tatzel wurde am 22. März 1935 verhaftet. Der 5. Strafsenat des Kammergerichts Berlin verurteilt am 13. Juni 1935 den ehemaligen KP-Unterkassierer und aktiven Rotfrontkämpfer zu sieben Jahre Zuchthaus. Nach der Haft in Amberg und Halle verbrachte man ihn in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Ende April 1945 zwingt ihn die SS zum Marsch nach Schwerin. Unterwegs erschiessen die Wachen viele Mitgefangene. Andere sterben an den mannigfaltigen Folgen der Entkräftung.
Erich Tatzel und Genossen vertrieben die Handzeitung "Rote Wacht" (Naumburg), den "Bolschewik" und das Braunbuch über den Reichstagsbrandprozess. Außerdem verkauften sie zur Finanzierung der illegalen KPD Ernst-Thälmann-Marken. Für einen Teil der von ihnen verteilten Schriften, wie dem Bolschewik mit einer Auflage von etwa 300 Exemplare, befand sich die Druckerei in Weissenfels. Als Kutscher transportiert Erich Tatzel die Schriften von dort nach Naumburg. In Weissenfels, wo er dem Kraftsportverein angehörte, arbeitete er mit Fritz Schellbach zusammen. Mit den Weißenfelser Kommunisten spricht er über die Gründung eines kommunistischen Sportvereins. Weiter ermittelte die Stapo Halle (1933h, 308): "Das von Tatzel angenommene Material wurde dann von diesem an zwei Stellen weitergeleitet, nämlich an den Maurer Richard Locker und an den Arbeiter Bernhard Fischer".
Richard Locker geboren am 20. März 1904 in Naumburg als Sohn eines Fuhrwerkbesitzers. Wohnort: Hallesche Str. 50. Er arbeitete in der Tonfabrik Mertendorf, Kammfabrik Hoyer, bei Maurermeister Otto Schmied und Bruno Mahler. Sein Interesse galt dem Kraftsport. Als Vorsitzender des "Kraftsportvereins 1899" in Naumburg war er sehr beliebt. 1929 trat er der KPD. Am 22. März 1935 wurde er verhaftet. Der 5. Strafsenat des Berliner Kammergerichts unter dem Vorsitz von Kammergerichtsrat Reeck (Berlin) verurteilte ihn am 13. Juni 1935 im Schwurgerichtssaal des Strafgerichtsgebäudes Naumburg zu sechs Jahren Zuchthaus. Am 30. März 1941, 15.44 Uhr, wurde er in Halle aus dem Zuchthaus entlassen. Er kehrt nach Naumburg zurück und findet wieder Arbeit. Zum 5. Juni 1943 erfolgte die Einberufung zur Strafdivision 999. Er soll am 9. Oktober 1943 beim Einsatz in der Ägäis (Insel Leros) ertrunken sein.
"Locker ist als der intelligenteste Kopf der Naumburger Ortsgruppe anzusehen. Er hat seinerseits 2 Unterverteiler gehabt, nämlich den Maurer Kurt Schoder und den Arbeiter Andreas Nöding. Von diesen wurde schließlich das illegale Material über verschiedene Zellenleiter bis in die untersten Stellen weitergeleitet. Fischer hatte die Verteilung der Außenbezirke zu besorgen und nachweisbare Verbindung nach Freyburg a. U. und Bad Kösen. .... Eine weitere Verbindung hatte Richard Locker zu dem Bezirksleiter der illegalen roten Sportler, dem in Halle festgenommenen Otto Bruder, gehabt. Mit diesem war er durch Portius zusammengebracht worden. Er hatte von Bruder den Auftrag erhalten, die roten Sportler in Naumburg zu organisieren. Bad Kösen hatte von sich aus wieder Beziehungen nach Lengefeld zum dem Maurer Hermann Kirchau [richtig: Firchau]." (Stapo 1933h, 308f.) Als Verteiler ist auch Schlosser Paul Hein aus Bad Kösen tätig. "Bad Kösen hatte von sich aus wieder Beziehung nach Lengefeld [bei Bad Kösen] zu dem Maurer Hermann Kirchau [richtig: Firchau]." (Stapo 1933h, 309)
stellt die Staatspolizeistelle Halle im Lagebericht für März 1935 an das Geheime Staatspolizeiamt in Berlin fest, "bestand in
Gegen 37 Personen der verhafteten Personen ist Haftbefehl erlassen worden." (Stapo 1933h, 308f.) Zweifellos stellt dieser Prozess einen schweren Schlag gegen die illegale Arbeit der KPD in Naumburg dar.
Der Prozess gegen Willy Dechandt und Genossen (1935) Schumacher Willy Dechandt (1909-1987) erhält auf Anordnung des Generalstaatsanwalts zur Hauptverhandlung wegen Vorbereitung des Hochverrats Haft zum 15. Juni 1935 eine Vorladung in Schwurgerichtssaal des Strafgerichtsgebäude in Naumburg eine Vorladung zugestellt. Mitangeklagt sind die Naumburger Bürger: Kämmerer Georg Willy Faber, Weinbergweg 9, Schornsteinfeger Walter Schmidt, Am hohen Stein 11, Melker Ernst Assmann, Am Hohen Stein 6, Bauarbeiter Kurt Schoder, Mägdestieg 24, Schlosser Walter Höhne, Jägerplatz 21, Kaufmann Hans Lessing, Bürgergarten 7, Schlosser Karl Theile, Medlerstraße 6, Bauarbeiter Max Bittner, Jägerplatz 1, Maurerpolier Arthur Albrecht, Dompredigergasse 10, Arbeiter Erich Karl Wiesemann, Siedlungsstraße 11 und Arbeiter Alfred Meissner, Burgstraße 40.
Ab 9 Uhr tagt der 5. Strafsenat des Kammergerichts Berlin im Strafgerichtsgebäude von Naumburg. Die Anklage lautet auf "hochverräterisches Unternehmen" und Vorbereitung, die "Verfassung des Reiches mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt zu ändern". Oberstaatsanwalt Lautz wirft den Angeklagten geheime Treffen in Gruppen und vertrieben Druckschriften, wie "Der Klassenkampf", "Die Rote Fahne" und "Die Junge Garde". Die Anklageschrift trägt den Vermerk "Geheim" vor. Am 17. Juni 1935 ergeht im Strafgerichtsgebäude Naumburg gegen Willy Dechandt und Genossen folgendes Urteil:
Am 23. Dezember 1935 findet im Kriminalgerichtsgebäude Berlin-Moabit vor dem 5. Strafsenat des Kammergerichts Berlin der Prozess gegen das Naumburger SAP-Mitglied Max Römer und Genossen statt. Es ergehen empfindliche Haftstrafen.
In Halle tagt am 12. und 13. November 1937 das 5. Kammergericht Berlin unter Vorsitz von Ministerialdirektor Jäger (Berlin) gegen den Anarchosyndikalisten Otto Wolf aus dem Spechsart (Naumburg). Er wird zu drei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt.
Viele der politisch Verfolgten und gerichtlich Verurteilten befanden sich in den besten Lebensjahren. Gefängnis- und Zuchthaushaft oder die Internierung in Konzentrationslagern trennte sie von den Familien. Die Väter konnten an der Erziehung der Kinder nicht teilhaben. Ihre Ehefrauen, Eltern, Geschwister und Freunde litten unter der Trennung. Mit Nebeneinkünften versuchten die Frauen meist zur Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse beizutragen. Dennoch verschlechterte sich häufig die soziale und wirtschaftliche Lage ihrer Familie in dramatischer Weise.
Wiedereingliederung in die Volksgemeinschaft?
In einigen Fällen fanden Verfahren zur Strafaussetzung statt. Für wen dies erfolgte und für wen nicht, lässt sich an Hand der vorliegenden Dokumente nicht zuverlässig entscheiden. Bekannt ist mir das Verfahren zur Strafaussetzung der Reststrafe mit Bewährungsfrist von Richard Locker. Den Antrag stellt der Generalstaatsanwalt des Berliner Kammergerichts am 12. November 1940. (Vgl. Locker 12.11.1940) Die Strafanstalt Halle bescheinigt dem Strafgefangenen, dass er sich einwandfrei geführt hat und stellt fest:
Der Senat befürwortet deshalb die bedingte Aussetzung der Strafe. Blick in die Dompredigergasse (2007)
Bekannt ist noch das Schicksal des Maurerpoliers Arthur Albrecht, Jahrgang 1886, aus der Dompredigergasse 10. Er wurde am 17. Juni 1935 im Schwurgerichtssaal des Strafgerichtsgebäudes Naumburg zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt. "Unter dem Druck der Strafe hat er auch darum so schwer gelitten, weil er durch seine Straftat seine große Familie in Not gebracht hat, heißt es im Gnadengesuch. Der Strafanstaltsvorsteher von Naumburg schreibt:
Selbstredend sind Einschätzungen aus dem nationalsozialistischen Machtapparat zur politischen Einstellung der Systemgegner kritisch zu hinterfragen. Im Fall Arthur Albrecht stellt der Bruder, Justizoberwachtmeister Wilhelm Albrecht, ein Gnadengesuch zur Aussetzung der Reststrafe zur Bewährung. Dies kann nur Erfolg haben, wenn gegenüber dem Reichsminister der Justiz die politische Wandlung des Gefangenen glaubhaft gemacht werden konnte. Bereits im Prozess wurde bekannt, dass ihn sein Arbeitgeber nach Strafverbüßung wieder einstellen wird. Außerdem schätzt der Strafanstaltsvorsteher von Naumburg ein, dass sich Arthur Albrecht sehr gut geführt hat.
Vor Ablauf der Bewährungsfrist des Gefangenen erfolgt eine erneute Überprüfung seines sozialen und politischen Verhaltens. Oberbürgermeister Friedrich Uebelhoer attestiert ihm 1939:
Aus den Dokumenten zu den Verfahren der Strafaussetzung mit Bewährungsfrist können Erkenntnisse über die Intention des Strafens im nationalsozialistischen System gewonnen werden. Danach erscheint eine Heimkehr aus der Haft umso wahrscheinlicher, wenn eine Eingliederung in die Volksgemeinschaft glaubhaft angenommen werden konnte und eine soziale Isolation von den früheren Kampfgefährten als sicher galt. Der Bauarbeiter Kurt Schoder aus Naumburg erfüllt diese Bedingungen nicht. Am 17. Juni 1935 wurde er wegen Hochverrat zu drei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus sowie Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Dauer von fünf Jahren verurteilt. Ein halbes Jahr vor Ablauf der Strafe, am 26. September 1938, liegt ein Gnadengesuch vor. In der Begründung heisst es:
Dazu äussert sich am 4. Februar 1938 das Strafgefangenenlagers Nelben über Könnern an der Saale. Der Häftling hat fleissig gearbeitet und sich gut geführt. Deshalb befürwortet der Leiter des Lagers eine Strafaussetzung der letzten sechs Monate zur Bewährung. Doch die Staatspolizei Halle wendet am 5. Februar 1938 dagegen ein:
Kurt Schoder ist Familienvater von vier Kinder. Er stirbt 1947 an den Folgen der Haft.
Nach der Befreiung von Faschismus streben die alten Genossen nicht nach hohen Posten. Lediglich Erich Tatzel (geboren 1903) und Walter Höhne (geboren 1894) debütieren in einer gehobenen staatlichen Aufgabe. Aus der Haft heimgekehrt, beteiligt sich der ehemalige Mitteldeutsche Meister im Ringen Erich Tatzel am Aufbau der Polizei in Naumburg und steigt bald zum Leiter der Abteilung K 5 auf. Die zweite höhere Funktion übernimmt 1945 der ehemalige Stadtverordnete und Schlosser Walter Höhne mit dem Amt des Bürgermeisters. Zehn Jahre Haft brachten den Ältesten von Block 38 im Konzentrationslager Buchenwald um seine psychische Leistungsfähigkeit und berufliche Mobilität. 1947 muss er das Amt aufgeben.
Mitglieder und Sympathisanten
der KPD-Ortsgruppe Naumburg setzten dem System des Nationalsozialismus
Widerstand entgegen. Das war legitim, mutig und Ausdruck der Verzweiflung
über die Unmenschlichkeit des politischen Systems.
*Inwieweit sie andere Momente ihrer offiziellen Ideologie, zum Beispiel die Idee der Schaffung eines "Sowjetdeutschlands", im Alltag tatsächlich bewegte, lässt sich auf Grund des Mangels an verlässlichen Überlieferungen leider nicht sicher einschätzen. Es gibt indirekte Hinweise dafür, dass diese und ähnliche Ideen weit, sehr weit in den Hintergrund rückten. zurück
Anmerkung: Bei Angabe des Strafmasses wurde der Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte nicht immer aufgeführt.
Für die Kapitel (1.) Kommunisten-Prozesse - Zu Opposition und Widerstand der KPD-Ortsgruppe Naumburg und (2.) Die Kommunisten-Prozesse - Opposition und Widerstand der KPD in der Umgebung von Naumburg
[Albrecht, Arthur] Der Generalstaatsanwalt Kammergericht, Elßholzstraße 32, Berlin W 57. An den Herrn Reichsminister der Justiz, Berlin W 8, Wilhelmstraße 65, 8. Januar 1936. Gnadengesuch des Justizoberwachtmeisters Wilhelm Albrecht zur bedingten Aussetzung der Freiheitsstrafe auf Bewährung für seinen Bruder, dem Maurerpolier Arthur Albrecht. Bundesarchiv Berlin NJ 4891 [Albrecht, Arthur] Der Generalstaatsanwalt Kammergericht, Elßholzstraße 32, Berlin, den 2. Mai 1939. An den Herrn Reichsminister der Justiz. Bundesarchiv Berlin, NJ 44891 [Anklageschrift Erich Tatzel, Bernhard Fischer, Ricard Locker und Genossen] Auszug aus der Anklageschrift des Generalstaatsanwalts beim Kammergericht, Berlin W 57, vom 29. April 1935, Elßholzstraße 32, Zeichen: 10.0.Js. 100.35, gegen Tatzel und andere, unveröffentlicht [Anklageschrift gegen Fritz Hilbert, Oswald Heyer, Kurt Brausch, Hans Benedix und andere] Anklageschrift des Generalstaatsanwalts beim Kammergericht, Berlin W 57, Elßholzstraße 32, vom 27. Mai 1935, Zeichen: 10.0.Js. 102/35. An dern Herrn Vorsitzenden des 5. Strafsenats des Kammergerichts - hier, unveröffentlicht Bartel, Prof. Dr. Walter: Betr.: Walter Höhne. August 1972. Buchenwaldarchiv 31 /317 Erlebte Geschichte. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 12. Januar 1938 [Generalstaatsanwalt] Der Generalstaatsanwalt bei dem Kammergericht. Berlin W 57, den 15. Mai 1935, Elßholzstraße 32, Zeichen: 10. O.Js. 103.35 / OSTA. An den Herrn Reichsminister der Justiz in Berlin W 8, Wilhelmstraße 65. Anklageschrift. Strafsache gegen 1. Koch, 2. Hein, 3. Thiersch, 4. Frunke, 5. Förster, 6. Koch, 7. Kanzler, 8. Firchau, 9. Stösche. Unveröffenttlicht [Gerichtsprozess Georg Willi Faber, Alfred Meissner und GenossenFaber] Der Generalstaatsanwalt bei dem Kammergericht. Zeichen: 10. 0.Js. 100/35. Berlin W 57, Elßholzstraße 32, den 29. April 1935. An den Herrn Vorsitzenden des 5. Strafsenats des Kammergerichts, Anklageschrift B. [Prozess gegen Georg Faber und Genossen], Unterzeichnet: "In Vertretung gez. Lautz, Oberstaatsanwalt Lautz". Unveröffentlicht [Gutgesell, Kurt] Urteil gegen Kurt Gutgesell, geboren am 22. August 1908 zu Rudolstadt, vor dem Landgericht in Naumburg a. S. am 3. Januar 1934 (Aktenzeichen I K.L. 57/33 (451). Sitzung der Großen Strafkammer des Landgerichts in Naumburg a. S. vom 3. Januar 1934. Unterzeichnet von Landgerichtsrat Hagen (Vorsitzender), Landgerichtsrat Dr. Tolle und beisitzenden Richter Hochheim. Amtlich bestätigte Abschrift, unveröffentlicht [Gutgesell, Kurt] Anklageschrift des Oberstaatsanwalts beim Landgericht Naumburg vom 3. Dezember 1933 über Kurt Gutgesell, geboren am 22. August 1908 zu Rudolstadt. Staatsanwaltschaft beim Landgerichte in Naumburg an der Saale. 1 KL57 für 1933. Bundesarchiv. Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung. Zentrales Parteiarchiv. Bestand: Materialsammlung der VVN DY V287/482 [Gutgesell, Kurt] Öffentliche Sitzung der Grossen Strafkammer am Landgericht, Naumburg, 2. Mai 1934. Bundesarchiv. Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung. Zentrales Parteiarchiv. Bestand: Materialsammlung der VVN DY V287/482 Herlemann, Beatrix: Kommunistischer Widerstand. In: Lexikon des deutschen Widerstandes, Herausgeber: Wolfgang Benz und Walter H. Pehle. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 1994 [Höhne, Walter] Ein Aktivist der ersten Stunde. Freiheit [Tageszeitung], Herausgegeben von der SED Bezirksleitung Halle, Halle, den 27. Februar 1965 [KP] Das Kammergericht Berlin tagt in Naumburg. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 2. Februar 1935 [Prozess gegen die Kommunisten aus Zeitz und Umgebung] [KP] 13 KPDisten vor Gericht. "Mitteldeutsche National-Zeitung", Halle (Saale), den 2. Februar 1935 [Prozess gegen die Kommunisten aus Zeitz und Umgebung] [KP] Urteil im Naumburger Kommunistenprozess. "Mitteldeutsche National-Zeitung", Halle (Saale), den 4. Februar 1935 [KP] Zuchthaus und
Gefängnisstrafen im Zeitzer Kommunistenprozeß. "Naumburger
Tageblatt", Naumburg, den 4. Februar 1935 [Prozess gegen die Kommunisten
aus Zeitz und Umgebung] [KP] Das Urteil im zweiten Kommunistenprozess. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 6. Februar 1935 [Prozess gegen die Kretzschauer Kommunisten] [KP] Vom 25.- 29. Februar wieder Naumburger Kommunistenprozess. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 25. Februar 1935 [Informationen zum Prozess gegen die Kommunisten aus Köndritz, Techwitz, Zangenberg und Draschwitz] [KP] Zuchthausstrafen im zweiten Abschnitt der Kommunistenprozesse. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 2. März 1935 [Prozesse gegen die Kommunisten aus Zangenberg bei Zeitz und einen aus Draschwitz - Seifert, Dietzmann, Rummler, Rothe und andere] [KP] 12. Juni großer Kommunistenprozess in Naumburg. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 6. Juni 1935 [KP] Beginn der großen Kommunistenprozesse. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 13. Juni 1935 [14 Naumburger auf der Anklagebank, u.a. gegen Tatzel, Fischer, Locker] [KP] Große Strafkammer
Naumburg. "2. Blatt des Weißenfelser Tageblatts, Weißenfelser
Tageblatt", Weissenfels, den 13. Juni 1935 [Zum Prozess gegen 14 Kommunisten
und Anhänger aus Naumburg / Saale] [KP] "Naumburger Tageblatt" (Sonderblatt). Das Urteil im 2. Kommunistenprozess, Naumburg dem 17. Juni 1935 [Urteile gegen Faber, Schmidt, Theile, Dechandt, Höhne und andere] [KP] Hohe Zuchthausstrafen im Naumburger Kommunisten Prozess. "2. Blatt des Weißenfelser Tageblattes", Weißenfelser, den 14. Juni 1935 [Prozess gegen Tatzel, Fischer, Locker, Heinemann und andere] [KP] Der zweite Naumburger Kommunistenprozess. "2. Blatt des Weißenfelser Tageblatts, Weißenfelser Tageblatt", Weissenfels, den 18. Juni 1935 [Prozeß gegen die Naumburg Kommunisten Faber, Meissner, Höhne usw.] [KP] Das Urteil im 3. Naumburger Kommunistenprozess. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 19. Juni 1935 [Urteil gegen die Kommunisten aus Bad Kösen und Freyburg an der Unstrut] [KP] Der dritte Naumburger Kommunistenprozess. "2. Blatt des Weißenfelser Tageblatts, Weißenfelser Tageblatt", Weißenfels, den 19. Juni 1935 [Prozeß gegen die Kommunisten aus Bad Kösen] [KP] Weißenfelser Kommunisten vor dem in Naumburg tagenden Kammergericht. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 6. Juli 1935 [Nachricht über einen Prozess gegen die Weißenfelser Kommunisten] [KP] Die Weißenfelser Kommunisten vor Gericht. "Weißenfelser Zeitung, 2. Blatt des Weißenfelser Tageblatts", Weißenfels, den 6./ 7. Juli 1935 [KP] Nochmals Weißenfelser Kommunisten schwer verurteilt. "2. Blatt des Weißenfelser Tageblatts, Weißenfelser Tageblatt", Weißenfels, den 9. Juli 1935 [Prozess gegen Hilbert, Heyer, Brausch und andere] [KP] Weitere elf Weißenfelser Kommunisten abgeurteilt. "2. Blatt des Weißenfelser Tageblatts, Weißenfelser Tageblatt", Weißenfels, den 22. Juli 1935 [Prozess gegen Albrecht, Gorbauch, Warthold und andere] [KP] Zuchthaus und Gefängnis für Weißenfelser Kommunisten. "Weißenfelser Tageblatt", Weißenfels, den 24. Juli 1935 [Prozess gegen Lattermann, Kahnt, Brösel, Beuthan und andere] [KP] Naumburger Gerichte entscheiden. Urteil im Kommunistenprozess vom 30. und 31. Juli 1935, "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 1. August 1935 [KP] Neue Zuchthausurteile gegen Hochverräter. "Mitteldeutsche National-Zeitung", Halle (Saale), den 4. August 1935 [Prozeß gegen die Kommunisten aus Weißenfels] [KP] Kommunistische Hochverräter vor Gericht. "2. Blatt des Weißenfelser Tageblatts", Weißenfels, den 5. August 1935 [KP] Weiter Kommunistenurteile. "Merseburger Tageblatt", 6. August 1935 [KP] Der voraussichtlich letzte Kommunistenprozess in Naumburg. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 7. August 1935 [Bericht über den Prozess gegen die Kommunisten aus Theissen und Teuchern - unter anderen gegen Frida König, Erich Lomnitz, Franz Kiessling] [KP] Die letzten Kommunisten-Prozesse. "2. Blatt des Weißenfelser Tageblatts", Weißenfels, den 7. August 1935 [Prozess gegen die Kommunisten aus Theissen und Teuchern] [KP] Die kommunistische Wühlarbeit in Mitteldeutschland. Der Oberberater und seine Genossen. "Weißenfelser Zeitung, 2. Blatt des Weißenfelser Tageblatts", Weißenfels, den 10./11. August 1935 [Nachricht zu Todesstrafe gegen den Reichstagsabgordneten Albrecht Kayser. Prozess Agricola aus Zeitz und Franz Urbanski, Deckname Schwarzer Peter aus Crossen (Elster).] [KP] Weitere Hochverräter ins Zuchthaus." Mitteldeutsche National-Zeitung" (Ausgabe Merseburg), Halle, den 6. August 1936 [Bericht über den Prozess gegen die Kommunisten aus Teuchern] [KP] Urteil im Kommunistenprozess am 19. und 20. Mai 1936. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 21. Mai 1936 [Prozeß gegen die Kommunisten aus Draschwitz, Zangeberg, Göbitz, Pregel und Reuden bei Zeitz] [KP] Urteil im Kommunistenprozess am 22 und 23. Mai 1936. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 25. Mai 1936 [Prozeß gegen die Kommunisten aus Profen, Draschwitz, Reuden, Lütkewitz] Frau Meissner: Auszüge aus dem Leben meines Mannes. Alfred Meissner, Naumburg 1. Juni 1958, unveröffentlicht Locker, Richard: Brief. Naumburg. Dokument unveröffentlicht [Locker] Der Generalstaatsanwalt beim Kammergericht Berlin. Berlin, den 12. November 1940 Geschäftsnummer 10.0.Js. 100/35 A. An den Herrn Reichsminister der Justiz. Bundesarchiv Berlin NJ 4891 Kampf für Sowjetdeutschland. Die Rote Fahne. Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschlands (Sektion Kommunistische Internationale), 9. November 1928. Oder: Es lebe Sowjetdeutschland. Das rote Berlin wählt die Liste 3! In alle Stimmen für die KPD. Die Rote Fahne. Berlin, Sonnabend, den 16. November 1929 [Schoder, Kurt] Unterlagen des Generalstaatsanwalts beim Kammergericht Berlin W 35, Elssholzstraße 32, vom 7. März 1938. Bundesarchiv Berlin, NJ 4877-4893, FBS 111/2237 [Stapo 1933h] Lagebericht der Staatspolizeistelle Halle für März 1935. In: Die Lage-berichte der Geheimen Staatspolizei zur Provinz Sachsen 1933 bis 1936. Herausgegeben von Hermann-J. Rupieper und Alexander Sperk, Band 2: Regierungsbezirk Merseburg, mdv, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2004, Seite 299 ff. [Stapo 1933i] Lagebericht des Regierungspräsidenten Merseburg für März und April 1935. In: Die Lageberichte der Geheimen Staatspolizei zur Provinz Sachsen 1933 bis 1936. Herausgegeben von Hermann-J. Rupieper und Alexander Sperk, Band 2: Regierungsbezirk Merseburg, mdv, Mitteldeutscher Verlag, Halle 2004, Seite 380 ff. [Stapo 1933p] Lagebericht der Staatspolizeistelle Halle für April 1935 vom 6. Mai 1935. In: Die Lageberichte der Geheimen Staatspolizei zur Provinz Sachsen 1933 bis 1936. Herausgegeben von Hermann-J. Rupieper und Alexander Sperk, Band 2: Regierungsbezirk Merseburg, mdv, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2004, Seite 341 ff. [Stapo 1933r] Lagebericht der Staatspolizeistelle Halle für März 1935 vom 5. April 1935. In: Die Lageberichte der Geheimen Staatspolizei zur Provinz Sachsen 1933 bis 1936. Herausgegeben von Hermann-J. Rupieper und Alexander Sperk, Band 2: Regierungsbezirk Merseburg, mdv, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2004, Seite 299 ff. Tatzel, Erich: Kommission zur Betreuung alter verdienter Parteimitglieder. Sekretariatsvorlage. Naumburg, den 3.3.1966. LHASA MER [Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Merseburg], P 522 IV/8/1121 [Tatzel, Erich] Bericht des Genossen Erich Tatzel vor den Teilnehmern der Kreisschule für Marxismus-Leninismus in Naumburg im Jahre 1975, unveröffentlicht [Wallbaum-Dokument] Analyse der Stadt Naumburg. Naumburg, ohne Jahresangabe (etwa um 1950), unveröffentlicht Woock, Joachim. Vortrag. Niedersächsisches Justizministerium. NS-Justiz und NS-Juristenkarrieren nach 1945 im Landgerichtsbezirk Verden am 19. März 2002 im Landgericht Verden. Anlässlich der Wanderausstellung Justiz im Nationalsozialismus - Über Verbrechen im Namen des Deutschen Volkes im Landgericht Verden Zeitschel, Felix:
Mein politischer Lebenslauf. Naumburg, 27. Mai 1976, unveröffentlicht |
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Autor: Detlef Belau |
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