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Blick zur Burg Saaleck (2007)  
Links die Rudelsburg und rechts Burg Saaleck  (2007)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die mörderische Rechte

Im Dreieck Rudelsburg, Saaleck und Saalecker Werkstätten, instruiert uns eine Historiker Tagung 2002 in Bad Kösen, besteht die Chance ein "kulturhistorisch einzigartiges Ensemble" zu entdecken, die

als eine Geist-Karte des deutschen Konservatismus

Rudelsburg und Burg Saaleck (Zeichnung, Künstler unbekannt)

zu lesen wäre; in seiner nationalen (Rudelsburg), völkisch-bündischen (Saaleck) und völkisch-architektonischen (Saalecker Werkstätten) Ausprägung. - Mir kommen ernste Zweifel, ob von 1918 bis 1945 in Saaleck wirklich der Geist des Konservatismus wehte, oder, ob es sich nicht perfider Weise um die Ideologie des Chauvinismus und Faschismus handelt. Die mörderisch Rechte werkelt in Saaleck / Rudelsburg an ihrer historischen Selbstbesinnung und gefällt sich darin, den Nationalsozialismus rechts zu überholen. Schon vor 1933 erkor sie die Gräber von Erwin Kern und Hermann Fischer zum Symbol der Befreiung des deutschen Volkes. Stahlhelm und Wehrwolf unterstützen sie dabei.

Am 8. und 9. Juni 1930

ehren die Teilnehmer des Bundestreffens des Wehrwolfs in Bad Kösen und Naumburg im Rahmen einer Opfergruppen-Feierstunde die Mörder von Rathenau.

Blick vom Grundstück von Paul Schultze-Naumburg zur Burg Saaleck (2005).

Ebenso müht sich Hans Wilhelm Stein (1934) um die Wahrung des geistigen Erbes der Baltikumkämpfer, deren Kommandeure, wie er sagt,

"viele Tausende deutscher Männer mit sich fortrissen und zum Siege führten oder zu einem ehrenvollen Sterben".

Und nur wenige hundert Meter entfernt, unterhalb der Burg Saaleck, befindet sich das Anwesen von Paul Schultze-Naumburg. Am 10. Mai 1930 treffen hier Adolf Hitler und Richard Darré zusammen. Der Führer hatte ihn bereits im März nach Vermittlung durch Paul Schultze-Naumburg (1869-1949) mit der Ausarbeitung eines Agrarprogramms für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) beauftragt. Der Autor von Das Bauerntum als Lebensquell der nordischen Rasse avanciert zum Berater der NSDAP. Mit seinem Einfluss auf die Bauernschaft beschafft er dieser Partei viele Wählerstimmen.

Blick von der Burg Saaleck zum Anwesen von Paul- Schultze Naumburg (2011).

Paul Schultze-Naumburg löste 1930 die Werkstätten und um 1933/34 seinen Wohnsitz in Saaleck auf.

Ebenso machen Heinrich Himmler und Joseph Goebbels dem Architekten aus Saaleck ihre Aufwartung. (Vgl. Borrmann 2004) Zum Saalecker Kreis gehören weiter Hans Servus Ziegler, Generalintendant des Weimarer Theaters, bekannt durch seine Worte von der entarteten und "entdeutschten Musik" auf der Gaukulturwoche 1939 in Altenburg (Thüringen). Hier verkehren Hamo Konopacki-Konopath (Ist Rasse Schicksal? - 1926) und Rasse-Günther. Besonders gern kommt Wilhelm Frick nach Saaleck. Als er im Januar 1930 in Thüringen das Amt des Staatsministers für Inneres und Volksbildung erklomm, ernennt er seinen Gastgeber aus Saaleck zum Direktor der Weimarer Kunstschule. Hans F. K. Günther hievt er in den Lehrstuhl für Sozialanthropologie an der Universität Jena.

Begriffe wie Stichwortgeber, Wegweiser oder Inspirator beschreiben die historische Rolle des Saalecker Kreises bei der Institutionalisierung des Nationalsozialismus als Staat allenfalls höchst unvollkommen, konnten doch viele ihrer Mitglieder die Ideen vom Kampf der Rassen, dem Nordischen Gedanken (Hans F. K. Günther) oder der wahren europäischen Ordnung (Darré 1939) bruchlos in die Politik (Frick, Darré), Wissenschaft (Hans F. K. Günther) und Kultur (Hans Servus Ziegler, Schultze-Naumburg) umsetzen. Aber dies führt nun raus aus der Region Naumburg, in die nationalsozialistischen Machtzentren nach Berlin, München und Weimar.

 

Die Flucht der Rathenau-Mörder und
ihr Ende auf der Burg Saaleck

"Eine der wenigen großen außenpolitischen Talente in unserem Vaterland wurde von Leuten ermordet", erinnert Willy Brandt (105) in seiner Rede zur Feier des 100. Geburtstages von Walter Rathenau, "die sich sogar noch für bessere Deutsche hielten. Sie töteten mit ihren Schüssen eine deutsche Chance, ohne eine Vergangenheit wiedererwecken zu können."

 

Erwin Kern, 24 Jahre alt, geboren in Gumbinnen/Ostpreußen, Kriegsteilnehmer, Oberleutnant z. S., Angehöriger der Marinebrigade Ehrhardt, beim Kappunternehmen 1920 Mitglied der Sturmkompanie unter M. v. Killinger, 1921 aus der Reichsmarine ausgetreten, 1922 Student in Kiel, politische Leitfigur im O.C.

Hermann Fischer, 26 Jahre alt, Florenz, dann Dresden, war im Ersten Weltkrieg Leutnant und Kompanieführer, Mitglied der Brigade Ehrhardt, Sturmkompanie, Studium in Chemnitz (Maschinenbauingenieur), leitet sächsische O.C.-Aktionen.

Ernst Werner Techow war der Fahrer des beim Attentat benutzten Kraftwagens. 20 Jahre alt, geboren in Berlin, 1918 Kriegsfreiwilliger, Seekadett. 1919 Angehöriger der Marinebrigade v. Rohden. Mitglied der Berliner O.C., Corpsstudent an der TH Berlin, Mitglied zahlreicher nationaler Vereinigungen.

 

Erwin Kern, Hermann Fischer und Ernst Werner Techow, Mitglieder der rechtsextremen Organisation Consul (OC), ermorden am 24. April 1922 in Berlin-Grunewald den deutschen Außenminister Walther Rathenau mit Schüssen aus einer Maschinenpistole und einer Handgranate auf der Fahrt ins Auswärtige Amt. "Das Auto hatten die Großindustriellen Johann und Franz Küchenmeister aus Freiberg in Sachsen, Mitglieder des Deutschen Schutz- und Trutzbundes, zur Verfügung gestellt." (Gumbel 71)

Im Kontext der Ermordung von Karl Gareis (1890-1921) und Matthias Erzberger (1875-1921) sowie den Attentaten vom 4. Juni 1922 auf Philipp Scheidemann (1865-1939) und 3. Juli 1922 auf Maximilian Harden (1861-1927) entfachte die deutschnationale Presse eine Pogromstimmung gegen demokratische Politiker. Ebenso betreiben die revisionistischen Deutschnationalen jahrelang eine systematische Hetze gegen den brillanten politischen Kopf Walter Rathenau (1867-1922). Sie gipfelt immer wieder im öffentlichen Absingen des Liedes:

Schlagt ihn tot den Rathenau,
die verdammte Judensau!

Rechtsanwalt Doktor Werner Rieling, Schriftführer des Vorstandes der Anwaltskammer beim Oberlandesgericht Naumburg (1934), schilderte in seinem Vortrag am 1. Februar 1935 vor dem Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen, Ortsgruppe Naumburg, eindringlich, wie es den Juden in Deutschland gelang, die Macht an sich zu reißen, "wie die ganze Kriegswirtschaft in den Händen eines einzigen Juden, nämlich Walter Rathenaus gelegen habe …"

In seiner Trauerrede am 24. Juni 1922 vor dem Reichstag macht Reichskanzler Joseph Wirth (1879-1956) die hemmungslose Hetze der nationalistischen Presse für den Mord an Rathenau verantwortlich. An die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) und deren Führer gerichtet sagt er:

"Da steht der Feind, der sein Gift in die Wunden eines Volkes träufelt. - Da steht der Feind - und darüber ist kein Zweifel: dieser Feind steht rechts!"

Der Absolvent der angesehenen Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) und Gründer der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft (AEG) ist seit Februar 1922 Außenminister des Deutschen Reiches. Schon wenig später unterzeichnet er den Vertrag von Rapallo mit Sowjetrussland und gilt damit seinen Gegnern als Erfüllungspolitiker. Auch die Naumburger Nationalsozialisten ziehen gegen ihn zu Felde und beteiligen sich an der Erzeugung einer boshaften politischen Stimmung. Walter Rathenau, legt Ernst von Salomon (1902-1972) in "Der Fragebogen" (1951) dar, ist nicht als Jude, sondern als Erfüllungspolitiker getötet worden. Wenn sich dies im öffentlichen Bewusstsein anders festgesetzt hat, "so hat daran nicht zuletzt der Staatsgerichtshof Schuld, der allzu großen Wert auf den Antisemitismus als Tatmotiv legte." (Hannover 137)

 

 

Die Flucht

Zunächst flüchten Erwin Kern (geboren 1898) und Hermann Fischer (geboren 1896) am 24. April 1922 nach Rostock. Auf ihren Kopf sind eine Million Mark ausgesetzt. Überall hingen die Plakate von den Rathenau-Mördern. Aufgrund anhaltender stürmischer Witterung können sie nicht über die See entkommen und müssen umkehren.

Burg Saaleck
Foto Paul Wolff (1920)

Kameraden Freunde versuchen zu helfen, indem sie Geld beschafften und Unterstützung organisieren. In dieser Mission reiste Ernst von Salomon nach Erfurt. "Vor Bad Kösen wurde ich unruhig " schreibt er in Die Geächteten (226 f.). Und weiter: "Ich stand auf und liess das Fenster herunter und beugte mich hinaus. Ich sah die Saale fliessen und spähte nach dem Bergkegel, der beinahe senkrecht neben dem Bahndamm hochstieg, und das die beiden grauen, massigen, verwitterten Türme der Burg Saaleck, die den Kegel krönen. Und ich grüsste zur Burg hinüber, im heimlichen Gedenken an die Tage da Dittmar dort oben sass, von Kern aus dem Gefängnis befreit, und ich verspürte den brennenden Wunsch, in Bad Kösen auszusteigen und die Burg zu besuchen, die Wege zu gehen, die Kern gegangen, die einen Hauch seines Wesens tragen mussten in trotzigen Steilheit."

Ihr Ziel heißt nun München. Mit Fahrrädern geht es in pausenlosen Nachtfahrten in Richtung Süden. Man sah sie in den Wäldern östlich von Hannover, in Mecklenburg, der Mark oder an der Elbe.

Die Polizei suchte die Rathenau-Mörder in ganz Deutschland. Obwohl doch erst Anfang des Jahres Ludwig Dithmar in Saaleck Unterschlupf fand, traf die Polizei keine besonderen Maßnahmen für die Region Naumburg-Bad Kösen-Saaleck. Das war wiederum ein klarer Hinweis auf die Tätigkeit der Marine-Brigade Ehrhardt, die nach dem Kapp-Putsch aufgelöst, aber trotzdem als OC (Organisation Consul) weiter arbeitete. Den zuständigen Ermittlern musste die Sache Ludwig Dithmar noch gegenwärtig sein, waren doch die internen Untersuchungen dazu wahrscheinlich noch nicht abgeschlossen.

 

 

In Saaleck

Am

13. Juli

Der Ostturm von Burg Saaleck (2011) mit der ehemaligen Wohnstätte von Hans Wilhelm Stein.

Am 13. Oktober 1819 gründete im Ostturm der Burg Saaleck eine kleine Gruppe von Enthusiasten den "Thüringisch-Sächsischen Geschichtsvereins für Erforschung des vaterländischen Alterthums und für die Erhaltung seiner Denkmale".

treffen Erwin Kern und Hermann Fischer auf Saaleck ein. Wahrscheinlich erhielten die Flüchtenden in Naumburg logistische Unterstützung (siehe Passfälscher-Skandal 1928/29). "Als Mittelsmann dieser Aktion fungierte", laut Gottfried Kormann (1954), "der Naumburger Fischhändler Nowotnick."

 

Zur Rolle von Hans Wilhelm Stein

Die Flüchtigen gelangen in den Ostturm von Burg Saaleck. Der Pächter der Burg Hans Wilhelm Stein behauptet am 24. Oktober 1922 vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig, dass er Erwin Kern und Hermann Fischer nicht eingelassen hat. Er erzählt, dass sie über eine Klettertour entlang dem Blitzableiter in den Turm gelangt sein könnten.

Stein gewährt den Attentätern von Rathenau zutritt und reist am Tag darauf, also am 14. Juli, mit seiner Frau nach München. Hier lebt unbehelligt, was im Leipziger Prozess keine Rolle spielt, der ehemalige Korvetten-Kapitän und steckbrieflich gesuchte Hochverräter Hermann Ehrhardt (1881-1971) unter dem allgemein bekannten Decknamen Consul. Die Organisation Consul (OC) war ein Werkzeug mit einem enormen terroristischen Potential, das sich gegen die Republik richtete.

Ernst Werner Techow, Kern und Fischer waren einst Mitglied der Brigade Ehrhardt.

Als das Ehepaar Stein mit Geld, Pässen und neuer Garderobe am 17. Juli gegen 22 Uhr auf Saaleck eintrifft, empfängt sie die Polizei. Der Eintritt zur Burg wird ihnen verwehrt. Sie übernachten beim befreundeten August Pfisterer in Saaleck. Erst am nächsten Tag nimmt die Polizei sie in Haft. Genug Zeit um Beweismaterialien zu vernichten, speziell die über die Beziehung zu Ehrhardt.

Burgherr Hans Wilhelm Stein wird am 24. Oktober 1922 vom Staatsgerichtshof in Leipzig vom Verdacht der Begünstigung der Mörder Rathenaus freigesprochen. Zuvor beteuerte er, dass er den politischen Mord verachtet und keiner politischen Organisation angehört.

 

Dietrich hilft

Zusammen mit Stein stand Kapitänleutnant a.D. Wolfgang Dietrich aus Erfurt vor dem Reichsgericht in Leipzig. Der bekam, sagt er, am 15. Juni 1922 einen von Kern in Bad Kösen aufgegebenen Brief, worin dieser mitteilt, dass er und Fischer sich auf Burg Saaleck aufhalten. In Erinnerung an die gemeinsame Dienstzeit bei der Marine, bittet er ihn um einen Kameradschaftsdienst: Für die weitere Flucht benötigen sie dringend zwei Anzüge. Am 16. Juli, abends, steht Dietrich mit zwei Anzügen und einem Wintermantel im Paket vor dem verschlossenen Aussentor der Burg. Er überwindet die Umfassungsmauer, klopft unüberhörbar an die Turmtür und wirft Steine gegen die Burgfenster. Aber niemand lässt sich sehen. Daraufhin begibt er sich zurück nach Naumburg, legt aber vorher das Paket im halb verfallenen Burgturm nieder.

Der Staatsgerichtshof in Leipzig verurteilt am 24. Oktober 1922 Kapitänleutnant a.D. Dietrich wegen Unterstützung der Rathenaumörder zu einer Gefängnisstrafe von sechs Monaten.

 

Der Verrat

Blick von der Rudelsburg zur Burg Saaleck (2004)

In den Berichten über den Verrat des Aufenthaltsortes der Geflüchteten bestehen Lücken.

Burgpächter Hans Wilhlem Stein meldet sich am 13. Juli vor seiner Abfahrt in die bayerische Landeshaupstadt in der benachbarten Rudelsburg ab. Eigentlich müsste das Gelände nun menschenleer sein. Trotzdem beobachteten zwei Gäste dort zwei Männer. In der Nacht bemerken sie von der Rudelsburg aus im angeblich unbewohnten Oststurm verdächtiges Licht und erstatten Meldung bei der Polizei.

1930 schreibt Ernst von Salomon (228):

"Zwei Unwürdige, die das Leben aus lauem Munde an den Tag spieen, sahen, dass die Burg trotz der Abreise des Besitzers bewohnt war; sie schlichen um die Türme, sie erkannten Kern und Fischer und verrieten sie."

An diese Version schliesst die NS-Kampf-Postille Die Fahne hoch! in Nr. 14 unter dem Titel

Das Drama auf Burg Saaleck

an. Danach legten sich in der Nacht mehrere Spione auf die Lauer. Alsbald beobachteten sie Männer die Pakete zur Burg Saaleck schleppten. "`Das ist etwas nicht sauber,` flüsterte ein Beobachter, ein marxistischer Arbeiter." Bis in die Morgenstunden hielten die aus. `Und da … der eine Lauscher stieß den anderen an … da trat aus der Burg, prüfend nach allen Seiten ausschauend, ein Mann heraus, sprang in `kurzen Sätzen zu dem Versteck und rannte mit dem Paket zurück. Das war doch der eine der `Rathenau-Mörder`, stieß einer der beiden Lauscher erregt hervor. `Ich lasse mir die Hand abhacken, wenn das nicht stimmt. ` `Ja, es war der Kern, ich habe sein Bild gesehen.` `Wir müssen es sogleich der Gendameriestation melden. Das ist ein guter Fang, und die Belohnung teilen wir uns.`" Sie rannten durch das schlafende Saaleck bis nach Bad Kösen, um es der Polizei melden."

Gottfried Kormann erzählt diese Geschichte 1954 (57) anders:

"Kern und Fischer feierten am Tage im Hotel Apel Orgien und kampierten des Nachts auf der Burg [Saaleck]. Die Dreistigkeit zwang die Polizei einzugreifen und ihre Verhaftung vorzubereiten."

Die Anziehungskraft des Kösener Hotel Apel auf die Vorkämpfer des Dritten Reiches ist aus verschiedenen Dokumenten ersichtlich. Sollte es diese obskuren Ausflüge der Beiden dorthin wirklich gegeben haben, würde sich ihr Verrat möglicherweise etwas anders darstellen als ihn Ernst von Salomon (1930 / 1962, 228) beschreibt.

 

Das Ende von Kern und Fischer

 

Das Naumburger Tageblatt, berichtet am 18. Juli 1922 unter dem Titel: Die Mörder Rathenaus auf der Saalecksburg tot aufgefunden:

"Dem hiesigen Oberlandesjägeramt war zur Kenntnis gekommen, daß sich auf der benachbarten Saalecksburg zwei Personen aufhielten, auf welche die Beschreibung der Mörder des Ministers Rathenau passte. Es wurde vonseiten des Oberlandesjägeramtes, von Naumburg Unterstützung angefordert und von dort ein Kommando von 14 Schutzleuten mittels Auto nach hier gesandt. Die Burg wurde in vergangener Nacht von morgens 3 Uhr ab umzingelt. An der Belagerung der Burg nahmen auch zwei herbeigerufene Kriminalbeamte aus Halle teil. Es war bekannt, daß der Bewohner der Burg Dr. Stein, schon seit einigen Tagen verreist war, doch hatte man bemerkt, daß ein Fenster geöffnet gewesen, welches gegen Abend wieder geschlossen war. Da die Tür zum Turm verschlossen war, ließ man diese durch einen herbeigeholten Schlosser gewaltsam öffnen, auch im Inneren des Turmes war alles verschlossen. Als man die letzte Tür geöffnet hatte, fand man die beiden Mörder tot auf dem Bette liegend vor. Sie hatten sich kurz vorher erschossen, die Leichen waren noch warm."

 

Am Montagvormittag des 17. Juli treffen in Saaleck zwei Kriminalbeamte aus Halle ein. Der Ostturm, von Hans Wilhelm Stein als Wohnturm genutzt, ist verschlossen. Ein eiligst herbeigerufener Schlosser soll die Tür aufbrechen. Das misslingt. Nachmittags trifft eine Staffel der Schutzpolizei aus Naumburg ein. Polizei und Geflüchtete wechseln Schüsse. Kern und Fischer erschienen zwischen 14 und 15 Uhr auf der Balustrade des Ostturms und riefen:

"Wir leben und sterben für unsere Ideale, andere werden uns folgen. Es lebe Kapitän Erhardt!"

Diese Szene karikiert Ursula Martin in Der Hochstapler Hans Wilhelm Stein (2002) eindrucksvoll als ein Schlussbild für eine Opernaufführung.

Nachdem gegen 22 Uhr Verstärkung eingetroffen, stürmt die (Schutz-) Polizei den Turm. Kern wird tödlich am Kopf getroffen. Fischer schleppt ihn auf das Bett, legt sich neben ihn und tötet sich mit einem Kopfschuss.

Über den Einsatz der Kriminalbeamten und Schutzstaffel berichtet am 20. Juli 1922 die Volksstimme (Magdeburg):

"Nach bisher noch unbestätigten Meldungen soll der Mörder Kern bereits am Montag nachmittag als er sich am Fenster des Turmes sehen ließ, während die Burg bereits umstellt war, von den Polizeibeamten verwundet worden sein. Fischer hat dann den Kern durch einen Kopfschuss getötet und darauf Selbstmord verübt."

Am 18. Juli vormittags trifft Oberstaatsanwalt Hagen aus Naumburg in Saaleck ein, um den Selbstmord festzustellen. In Anwesenheit der Abteilung I A des Berliner Polizeipräsidiums fand eine Untersuchung statt. Gefunden wurden weiter Kleidungsstücke, Kartenmaterial und Bargeld in Höhe von 3000 Reichsmark.

Von wem war das Geld? Von Dietrich oder von Hans Wilhelm Stein? War Dietrich vielleicht mit Salomon auf der Burg? Welche Rolle spielt Nowotnick?

 

 

Einweihung der Gedenktafel
im Bewußtsein "Deutschland vor der bolschewistischen Gefahr befreit zu haben"

 

Hans Wilhelm Stein (1875-1944) und der ehemalige OC-Führer Korvettenkapitän a. D. Hermann Erhardt (1881-1971) weihen

am 16. Juli 1933

am Ostturm der Burg Saaleck die Gedenktafel für die Rathenau Mörder mit der Inschrift:

Hier starben am 17. Juli 1922
den Heldentod im Kampf
um Deutschland unsere
Kameraden
Oberleutnant z. See a. D. Erwin Kern
und Ltn. a. D. Hermann Fischer.
Brigade Ehrhardt

Im oberen linken Quadranten der Tafel befindet sich ein kleines angedeutetes Wikinger-Schiff.

Das Cover zeigt den
Ostturm von Burg Saaleck.

 

Ein Abteilung der Ehrhardt-Kameraden zur einen Seite, eine der SS zur anderen, die Bronzetafel noch verhüllt; um sie frisches Eichenlaub und über ihr ebenso ein Hakenkreuz." Als erster spricht Hans Wilhelm Stein, der Besitzer der Burg:

"Meine Herren Führer der SA und SA., Herr Kapitän Ehrhardt, Volksgenossen, Kameraden!

Es ist mir mehr als eine persönliche Ehre, heute die Vertreter des deutschen Volkes hier begrüssen zu können; es ist mir und uns allen Anerkennung dafür, daß im deutschen Volke wieder kameradschaftliche Treue zu Ehren gekommen ist und daß das deutsche Volk, vertreten durch seine Führer, kameradschaftliche Treue zu ehren weiss und anerkennt. Volksgenossen und Kameraden, nicht mehr Parteigenossen! Es gibt keine Parteien mehr, seit Adolf Hitler die Parteien und den Kehrrichthaufen des Systems weggeräumt hat. Kameraden, ohne Volksverbundenheit gibt es keine Kameradschaft, ohne Kameradschaft gibt es keine Disziplin. Und dies ist die Voraussetzung zum Leitsatz, der für das deutsche Volk geworden ist: Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Wir wolen aber auch nicht vergessen die, die in engster kameradschaftlicher Verbudenheit zu diesen beiden Männern gestanden haben. [Ernst Werner] Techow [1901-1945] ist auch hier, die beiden anderen [Erwin Kern und Hermann Fischer] liegen auf dem Friedhof dort unten.

Zu deren Ehren ist eine Gedenktafel aus Erz an den tausendjährigen Mauern dieser Burg angebracht worden, um den Nachfahren zu künden, daß zwei deutsche Männer hier in den Tod gegangen sind in dem Bewußtsein, selbstverantwortlich gehandelt und Deutschland vor der bolschewistischen Gefahr befreit zu haben."

Anschließend sprach Korvettenkapitän a. D. Hermann Ehrhardt. Als seine Brigade 1920 nach dem gescheiterten Kapp-Putsch unter dem Johlen einer Schar Berliner die Stadt verließ, feuert sie am Pariser Platz zum Abschied in die Menge und hinterlässt zwölf Tote und viele Schwerverletzte. Damit empfiehlt er sich für die Aufgabe, die gedenkenden Wort in der NS-Geschichtswerkstatt für die Rathenau-Mörder zu sprechen, und hebt salbungsvoll die Stimme:

"Die Saat, die diese Männer mit ihrem Blut gelegt haben, diese Saat ist aufgegangen."

Den einstigen Außenminister nennt er einen rassenfremden Mann, der aus Europa einen Völkerbrei machen wollte. Das hören sie gern, die Anwesenden Vorkämpfer der nationalsozialistischen Bewegung: Alfred Pape - Landrat von Weißenfels, Max Jüttner - Führer des Stahlhelm Landesverbandes, Friedrich Uebelhoer - NSDAP-Kreisleiter Naumburg. Unter den Gästen weilen die Verwandten von Hermann Fischer und Erwin Fischer sowie Hartmut Plaas und Ernst von Salomon. Dann wird die Ehren-Tafel enthüllt. Zu Anwesenden spricht SS-Gruppenführer Freiherr von Eberstein.

Am Grabe der Rathenau Mörder
der Reichsführer SS Heinrich Himmler und SA-Chef Röhm

 

Pfingsten 1936 baut der HJ-Unterbann I/203 (Naumburg) unterhalb der Rudelsburg an der Saale zwölf Zelte auf. Darüber lesen wir in einer Reportage des Naumburger Tageblatts:

"Man hatte diesen Platz nicht nur der schönen Lage wegen zum Pfingstlager erwählt, vielmehr stand die Saalecksburg im Mittelpunkt der geistigen Sammlung. Fischer und Kern erstanden in den Worten unserer Jugend, die beiden Kämpfer für ein schöneres und freies Deutschland".

 

Gegen Abend beginnt auf dem Friedhof von Saaleck am Grab von Kern und Fischer eine Feierstunde. Weitere Nazi-Prominenz eilt vom Sachsentreffen der NSDAP zum Gedenken an den Kampf um die Wiederauferstehung eines nationaldenkenden Deutschlands herbeit. Unter dumpfen Trommelwirbel und wehenden NS-Fahnen schreiten die Gäste zum Doppelgrab. Auf den Saalewiesen in geordneter Formation 4 200 SS-Männer. Am Eingang des Friedhofs eine SS-Ehrenstandarte. Die Abordnung nimmt um den schmucklosen Stein mit der Aufschrift "Hermann Fischer, Erwin Kern, gestorben 17. Juli 1922" Aufstellung. Von Erhardt die Worte:

"Männlich, stolz und kühn tatet ihr eure Pflicht im völkischen Geiste für das Vaterland."

Die Dunkelheit bricht herein. Der Reichsführer der SS Heinrich Himmler nimmt das Wort und erinnert an [in der Weimarer Republik] ein verängstigtes Volk und eine "erbarmungslose Jagd" "auf zwei Kämpfer der deutschen Befreiung".

Dann legt Stabschef der SA Ernst Röhm einen Kranz am Grab der zwei jungen Patrioten, der zwei echtdeutschen Herzen, wie sie ab 1933 gern bezeichnet werden, nieder. "Zwei Welten scheiden sich an dieser Stätte", sinniert er, "die Welt der Feigen und die Welt der Soldaten". Kern und Fischer sind mit ihren Taten Vorbild der SA und SS, "allen Kameraden, die heute in der Front des neuen Deutschland Schulter an Schulter kämpfen."

 

 

Treffen der Mörder

Ein mit Wolken behangener Himmel liegt an diesem Sonntag über der Saale bei Rudelsburg. Ab und an ziehen Regenschauer vorüber. Auf dem kleinen

Dorffriedhof von Saaleck

treffen sich heute,

am 29. Oktober 1933,

eingeschworene Feinde der Demokratie und der Weimarer Republik.

Blick von der Burg Saaleck auf das Dorf Saaleck (2004)

An der Zeremonie nehmen teil Ernst Werner Techow, der Gehilfe von Kern und Fischer, der Fahrer des Mordkommandos, verurteilt zu fünfzehn Jahren Zuchthaus, die er nicht voll verbüssen muss. Ihn erreicht eine Amnestie. Am 7. Januar 1930 wird er gegen 17 Uhr aus dem Strafgefängnis am Kirchtor in Halle an der Saale entlassen. 1933 verfasst der Nazi-Held eine Rechtfertigung zum Mord an Walther Rathenau. Mit dabei ist heute Heinrich Tillessen (1894-1984). Zusammen mit Heinrich Schulz verübte er am 26. August 1921 auf Matthias Erzberger in Bad Griesbach im Schwarzwald bei einem Spaziergang mit seinem Parteifreund Carl Diez einen Anschlag. Aus nächster Nähe töteten ihn die beiden Mitglieder der rechten Organisation Consul (OC) mit zwei Schüssen in den Kopf. Anwesend ist Hans Hustert (1900-1970), bekannt vom Blausäure-Anschlag auf Philipp Scheidemann (1922). Zugegen ist ebenfalls der Kriegsverbrecher Oberleutnant a. D. Ludwig Dithmar und weitere NS-Prominenz.

„Alles für Deutschland.
Kern und Fischer als Vorkämpfer des Dritten Reiches“,

Grab von Erwin Kern und Hermann Fischer (1933) - Zeichnung

lautet die Schlagzeilen des Naumburger Tageblatts am Montag, dem 30. Oktober 1933, und stellt heraus:

„Die Tat von Kern und Fischer war das Signal zum Aufbruch, wurde Wetterleuchten der deutschen Schicksalswende.“

Der Stosstrupp des vorgeahnten Dritten Reiches widmet den Rathenau-Mörder Erwin Kern und Hermann Fischer ein Grabstein.

HERMANN FISCHER      ERWIN KERN
17.7.1922

TU, WAS DU MUSST,
SIEG ODER STIRB
UND LASS GOTT
DIE ENTSCHEIDUNG.

Zur Weihe des Grabsteins für Kern und Fischer kamen der Gauleiter von Halle-Merseburg Hans Eggeling, SA-Brigadeführer Albert Heinz, Generalarbeitsführer Karl Simon, NSDAP-Kreisleiter Uebelhoer aus Naumburg, NSDAP-Ortsgruppenleiter Georg Saalborn aus Bad Kösen und Architekt Max Graumüller (Saaleck).

Auf dem kleinen Dorffriedhof in Saaleck erschien ausserdem der Burgpächter von Saaleck und OC [Organisation Consul] - Mitglied, Hans Wilhelm Stein, für den Walter Rathenau nur

von dem dreifach verdienten Schicksal erreicht worden

ist.

Am späten Nachtmittag legt eine Delegation des Reichsführer SS einen Kranz nieder. Die Inschrift auf dem Kranz des Gauleiters

Und ihr habt doch gesiegt!

hebt die Kohärenz zwischen den Akteuren von der Brigade Ehrhardt mit der nationalsozialistischen Bewegung hervor.

Zum Abschluss einer Tagung am 27. Januar 1939 in Naumburg legen Kreispropagandaleiter, Kreisredner, Hauptstellenleiter Kultur, der Propagandaleiter der NSDAP Gau Halle-Merseburg Wilhelm Maul und Gauleiter Joachim Albrecht Eggeling in Saaleck für die Freiheitskämpfer Kränze nieder.

"Wahrlich, wie ein Stein fiel diese Geschichte auf das 300-Seelen-Dörfchen an der Saale hellem Strande, über dessen Dächern die Ruinen von Saalecks- und Rudelsburg ihr weißes Getürm erheben", notiert Christoph Dieckmann im Jahr 2000. Doch der Grabstein kam nicht als Vulkanbrocken geflogen. Die Feinde der Demokratie und des europäischen Friedens installierten ihn hier. Ein finsterer Tag für den Humanismus - der 29. Oktober 1933. Für Saaleck. Für das Burgenland.

 


"Bei Nacht und Nebel haben [2012] Unbekannte auf dem Friedhof von Saaleck in Sachsen-Anhalt einen Gedenkstein aufgestellt - zur Erinnerung an die rechtsextremen Mörder des jüdischen Reichsaußenministers Walther Rathenau."

Aus: Julia Jüttner: Gedenken an Rathenau-Mörder:
Stein des Anstoßes. Spiegel Online, 24. Juli 2012

 

"Ein in einem demokratischen Sinne offensiver Umgang mit der Geschichte," resümiert Rüdiger Haufe (2004, 68), "der seinen Ausdruck beispielsweise zunächst in einer Überarbeitung und Erweiterung der Exposition auf der Burg finden könnte, würde möglicherweise mehr bewirken. Da sich die Geister der Burg Saaleck offenbar nicht vertreiben lassen, wäre es besser, sich ihnen zu stellen."

 

 

Die Baltikumkämpfer

Am 2. und 3. Juni 1934 ehren die Baltikumkämpfer auf der Burg Saaleck ihre gefallenen Kameraden mit einer Gedenktafel am Ostturm.

Die Baltikumer, fasst Bernhard Sauer 1995 in einer profunden Arbeit zusammen, spielten in der Geschichte der Weimarer Republik eine herausragende Rolle, womit vor allem die Landsknechttruppen gemeint sind, die sich nach dem Waffenstillstandsabkommen von Compiègne vom 8. November 1918 formierten. Denn mit der Unterzeichnung des Dokuments im Eisenbahnwagen war die betreffenden Vereinbarungen des Friedensvertrages von Brest-Litowsk ungültig, worauf die Russische Sowjetrepublik die Rückgabe der baltischen Länder forderte. Daran hatten weder die Siegermächte noch die deutsche Regierung ein Interesse. August Winnig (1878-1956) wurde Generalbeauftragter für die baltischen Länder. Major Josef Bischoff (1872-1948) formierte aus Resten der 8. Armee und Freikorps die Eiserne Brigade. Er und Generalmajor Rüdiger von der Goltz (1865-1946), im Februar 1919 Militärgouverneur von Libau (Lettland) und wenig später Kommandierender General des VI. Reserve-Korps, hofften zusammen mit dem weißrussischen Oberst Pawel Michailowitsch Bermondt, dem russischen Bolschewismus den Gnadenstoß zu geben.

Interessant ist wie Karl Radek, unterlegt mit nationalbolschewistischer Intention, dies 1923 in "Leo Schlageter, der Wanderer ins Nichts" bewertete: "Im Osten stand ein Volk im Kampfe, hungernd, frierend rang es gegen die Entente an 14 Fronten: Sowjetrußland. Eine dieser Fronten war gebildet von deutschen Offizieren und deutschen Soldaten. Im Freikorps Medem, das Riga stürmte, kämpfte Schlageter. Wir wissen nicht, ob der junge Offizier den Sinn seiner Tatverstanden hat. Der damalige deutsche Regierungskommissar, der Sozialdemokrat Winnig, und der General von der Goltz, der Leiter der Baltikumer, wußten, was sie taten. Sie wollten durch Schergendienste gegen das russische Volk der Entente Wohlwollen erobern."

Anfang Juni 1934 treffen die Baltikumkämpfer aus allen Himmelsrichtungen auf der Rudelsburg bei Saaleck zusammen. Als Ehrengäste erscheinen Hauptmann Helling vom Reichsverband der Baltikumkämpfer, Paul Kuynberg, Vorsitzender der Antibolschewistischen Liga, Graf von der Goltz und Generalleutnant Walter von Eberhardt, der über enge Kontakte zu Hitlers Wirtschaftsberater Doktor Otto Wagener verfügt. Ebenfalls dabei Baron Karl von Manteuffel-Katzdangen, ehemals Mitglied des Alldeutschen Verbandes, dem die Menschenzüchtung als das höchste Ideal gilt. Mit seiner Schrift "Deutschland und der Osten" (1926) gibt er den obersten NSDAP-Führer wichtige politische Stichworte. Gekommen sind ebenfalls das Mitglied Reichstages und der NSDAP-Kreisleiter von Naumburg, Friedrich Uebelhoer, und der Bürgermeister von Bad Kösen. Ebenfalls anwesend: Studienrat Dr. Wilhelm Johannpeter, der als Kreisvorsitzender den Kyffhäuser-Verein Saale-Unstrut-Elsters-Gebiet mit 93 Kriegervereinen und 5 143 Mitgliedern vertritt. Zusammen gedenken sie der 36 000 im Baltikum und bei der so genannten Grenzsicherung Ost Gefallenen, nicht aber der Tausenden Letten, die ihre Truppen standrechtlich erschossen.

"Wir paktieren nicht mit den Baltikum-Verbrechern",

stand im von sozialdemokratischen Ministern unterzeichneten Aufruf vom März 1920 zur Abwendung der Gegenrevolution von Kapp und Lüttwitz. Ein Geist, der längst verflogen. Rings um Saaleck nur beflaggte, grün geschmückte Häuser. Nachts die Burg mit Scheinwerferlicht befeuert.

Westturm von Burg Saaleck mit Vorplatz (2010)

Die Türme von Saaleck haben einen äußeren Durchmesser von 10 Meter und 2 Meter starke Umfassungsmauern.
(Vgl. Graumüller 12)

Am Sonntag beginnen die Feierlichkeiten mit dem Festgottesdienst auf der Stendorfer Wiese (Saaleck). Anschliessend die feierliche Kranzniederlegung an den Gräbern von Kern und Fischer. Dazu muss der Tross im Fußmarsch die etwa achtundsechzig Meter Höhenunterschied von der Saale hinauf zur Burg überwinden. Vor dem Westturm der Burg hält Rüdiger Graf von der Goltz (1865-1946), 1924 1. Vorsitzender der Vereinigten Vaterländischen Verbände eine Rede:

"Um das, was Adolf Hitler im Inneren gekämpft und was er erkämpft hat, das Gleiche haben wir außerhalb der Grenzen unseres Vaterlandes mit der Waffe in der Hand zu verwirklichen gesucht. Zwei Ziele, Kampf gegen den Bolschewismus und Kampf um Siedlungsland, waren die Triebfedern unseres Handelns." (Goltz)

Er muss es wissen, der ehemalige Kommandeur der Ostseedivision, Führer der deutschen Truppen in Finnland, Militärgouverneur von Libau (Lettland), kommandierender General des VI. Reservekorps in Lettland (1919), Vorsitzender der Vereinigten Vaterländischen Verbände (1924-1933) und Schirmherr des Reichsverbandes der Baltikumkämpfer. Unter ihm "bildeten sich Armeen, z. B. die eiserne Division, die sogar eigenes Papiergeld (gedeckt durch die der deutschen Regierung gehörigen Waffenvorräte) ausgaben." (Gumbel 128). "Ein französischer Beobachter bezeichnete" die Goltz-Armee als "eine Armee von Banditen". "Viele zogen beim Anblick der Freikorps Parallelen zu den Söldnerhaufen des Dreißigjährigen Krieges, und auch die Soldaten selbst identifizierten sich damit anscheinend nicht ungern." (Westenfelder)

Im März 1919 lagen über 14 000 deutsche Soldaten in Kurland und warteten darauf, ins Baltikum gegen die russischen Truppen zu ziehen. Man sah die Chance gekommen, die baltischen Staaten in deutsche Abhängigkeit zu manövrieren, denn alliierte Truppen standen hier nicht, und das militärische Gleichgewicht war gestört. Tausende Freiwillige, viele von ihnen Abenteurer, demobilisierte Soldaten, die die Hoffnung auf Land hierher trieb, geführt von unzähligen Kriegsleutnants, die meist nichts anderes gelernt hatten,

"als eine Kompanie geschlossen
über den Rinnstein zu führen". (Salomon 1951, 218 f.)

"Nach dem kläglichen Scheitern des zuerst gegen die Bolschewisten, dann gegen die lettische Regierung geführten Kampfes fluteten die Baltikumer nach Deutschland zurück." (Gumbel 128) Aber die zurückgekehrten "Söldnerbrigaden wurden nicht entwaffnet, sie waren um Berlin herum gelagert worden, und die Regierung unternahm nichts, um diese abenteuernden Truppen aufzulösen und nach Hause zu schicken." (Hans Marchwitza) "Sie waren die Grundlage für den Kapp-Putsch, der ja auch mit der Fiktion des Kampfes gegen den Bolschewismus inszeniert wurde. Kaum war er gescheitert, so rief die Ebertregierung, die vor den aufrührerischen Truppen hatte flüchten müssen, dieselben Truppen zum Kampf gegen die Arbeiter ins Rheinland. Natürlich mußten so die am Kapp-Putsch beteiligten Truppen dieses Unternehmen für vollkommen legal halten." (Gumbel 128)

Naumburger Kadetten-Schüler Cordt von Brandis (1888-1972) erinnert sich an die Rede von Generalleutnant Walter von Eberhardt (1862-1944). Ein anderer Ehrengast des Treffens der Baltikumkämpfer auf Burg Saaleck spiesste daraus Folgendes auf:

"Das Unternehmen [Baltikum], das sich anschloß, sei auch richtig und im Interesse Deutschlands gewesen, aber der Zeitpunkt war verfrüht. Die Frage

Wie schützt sich Europa
vor dem Bolschewismus?

werde wieder auftauchen, aber später. Die weitere Frage Wie vergrößert Deutschland seinen Lebensraum?, der wir unsere Kraft in dem Siedlungsunternehmen hätten widmen wollen, sei brennend und ihre Lösung unerläßlich."

Vor dem Westturm harren die Teilnehmer der Zeremonie.

In der Hoffnung, den Frontsozialismus auf das gesamte Volk übertragen zu können, legt Friedrich Uebelhoer (Naumburg) seinen Kranz an der Gedenktafel für die Baltikumkämpfer nieder.

Als Doktor Hans Wilhelm Stein-Saaleck an das Mikrofon tritt, ergeift die Menge ein "heiliges Schweigen. Der Burgpächter ruft den Kriegern zu:

"Die Freikorps sind die Keimzellen der nationalen Revolution. Ohne die Freikorps und ohne den in ihnen lebenden Geist war eine nationalsozialistische Bewegung, eine nationalsozialistische Revolution überhaupt nicht möglich."

Dem Vordringen des Bolschewismus muss Einhalt geboten werden. Für die Eroberung, Unterwerfung und Besiedlung des Ostens ist der Freikorps-Geist unverzichtbar.

Viele NS-Führungskader dienten den Freikorps: Wolf-Heinrich Graf von Helldorff im Freikorps Rossbach, Gauleiter Rudolf Jordan im Freikorps Oberland, NSDAP-Gauführer Magdeburg-Anhalt Wilhelm Friedrich Loeper im Baltikum und Ruhrgebiet, NSDAP-Kreisleiter Naumburg Friedrich Uebelhoer beim Freikorps Lettow-Vorbeck, Bruno Radwitz, 1940-1945 Oberbürgermeister von Naumburg, als Leutnant beim Freikorps Hülsen oder NSDAP-Gauleiter Halle-Merseburg Paul Hinkler (1930) beim Grenzschutz Ost in Posen-Westpreußen.

Es erfolgt die Weihe der 160 mal 80 Zentimeter grossen schlichten, von August Pfisterer (Saaleck) gefertigten Gedenktafel aus Kalkstein am Ostturm mit der Inschrift:

Deutscher, der du die heiligen Fluren der
Heimat durchschreitest, wende, hier rastend, gen
Ostland den Sinn und gedenke der Männer,
die für des Vaterlands Ehre und Freiheit kämpften und starben,
trotzend feigem Verrat, verantwortlich Gott und sich selbst nur!
Unseren im Kampfe gegen den Bolschewismus zum Schutz
der deutschen Ostgrenzen in den Jahren 1918-1920 im Baltikum
gefallenen Kameraden zum immerwährenden Gedächtnis.
Reichsverband der Baltikumkämpfer
[kleines Hakenkreuz] Grenzschutz- und Freikorpskämpfer [kleines Hakenkreuz]

Niemand, beendet Stein seine Rede, steht treuer hinter dem Führer, als die Baltikumkämpfer. Und trotzdem, ihr Treffen konterkariert das öffentliche Auftreten und Taktieren von Hitler. Nach seinem Regierungsantritt tat er alles Erdenkliche, um die Furcht der europäischen Staaten vor einer Bedrohung durch Deutschland zu zerstreuen. Er ließ kaum eine Möglichkeit aus, um seinen Friedenswillen zu bekunden. "Das nationalsozialistische Deutschland will den Frieden aus tiefinnersten weltanschaulichen Überzeugungen. Es will", so Adolf Hitler am 21. Mai 1935 vor dem Reichstag, "ihn weiter aus der einfachen primitiven Erkenntnis, daß kein Krieg geeignet sein würde, das Wesen unserer allgemeinen europäischen Not zu beheben, wohl aber diese zu vermehren."

Dem Führer kommt das Treffen der Baltikumkämpfer in Saaleck und Bad Kösen nicht gelegen. Die Reden vom Kampf ums Siedlungsland (von der Goltz) sind geeignet, den faschistischen Charakter der deutschen Aussenpolitik - ihre Eroberungsabsichten - offen zu legen. Ein weiteres Treffen für den 6. und 7. Juli 1935 an diesen Orten unterbindet die Gestapo. Zum 10. Juli 1935 verbietet Reichsinnenminister Wilhelm Frick (1887-1946) den Reichs- und Landesverband der Baltikumkämpfer nebst seiner Ortsgruppen in Preußen.

 

 

Kranzniederlegung im Auftrag des Reichsführers SS

Auf dem Friedhof von Saaleck gedenken am Morgen des 15. Todestages der - wie es offiziell heisst -

Freiheitskämpfer Erwin Kern und Hermann Fischer

Gauleiter und Staatsrat Joachim Albrecht Eggeling, SA-Brigadeführer Heinz, HJ-Obergebietsführer Richard Reckewerth (Halle), NSDAP-Kreisleiter Friedrich Uebelhoer (Naumburg), NSDAP-Ortsgruppenleiter Saalborn (Bad Kösen) und Parteigenosse Graumüller aus Saaleck. Eggeling legte einen Kranz am Grab nieder. Das Ritual wiederholt am Nachmittag der 8. Sturm der 26. SS-Standarte (Halle) im Auftrag des Reichsführers SS. Um den Grabstein stand eine Ehrenwache und weitere Männer der SS-Standarte.

Ehrung erfuhren die Rathenau-Mörder weiter durch eine hochrangige Abordnung des Reichsarbeitsdienstes.

Die Bevölkerung nahm regen Anteil.

 

 

Brandt, Willy: Deutsche Außenpolitik nach zwei Weltkriegen. Rede zur Feier des 100. Geburtstages von Walter Rathenau im Auditorium maximum der Freien Universität Berlin am 6. Oktober 1967. In: Willy Brandt. Außenpolitik Deutschlandpolitik Europapolitik. Grundsätzliche Erklärungen während des ersten Jahres im Auswärtigen Amt. Berlin Verlag, Berlin 1968, Seite 102-118

Borrmann, Norbert. Paul Schultze-Naumburg, die "Saalecker Werkstätten" und der Saalecker Kreis. In: Beiträge zur Regional- und Landeskultur Sachsen-Anhalt, Heft 23: Deutsche Erinnerungslandschaft: Rudelsburg-Saaleck-Kyffhäuser. Heimatbund Thüringen e.V., Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V. Halle 2004, Seite 73 ff.

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Die Mörder und ihre Helfer. "Volksstimme", Magdeburg, Donnerstag, den 20. Juli 1922, Seite 3

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Ehrentag für Burg Saaleck und den Burgherren. Der Reichsverband der Baltikumkämpfer, Grenzschutz- und Freikorpskämpfer weiht die Gedenktafel seiner Gefallenen. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 4. Juni 1935

Gedenken an Kern und Fischer. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 17. Juli 1933

Goltz, R. von der: Meine Sendung in Finnland und im Baltikum, Leipzig 1920. Seite 191 ff.; Der Feldzug im Baltikum bis zur zweiten Einnahme von Riga, Herausgegeben vom Reichskriegsministerium, Berlin 1937

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Gumbel, Emil Julius: Vier Jahre politischer Mord. Verlag der Neuen Gesellschaft, Berlin-Fichtenau 1922

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Kutz, Rüdiger: Die Rudelsburg als Symbolort der Kösener Corpsstudenten. In: Beiträge zur Regional- und Landeskultur Sachsen-Anhalt, Heft 23: Deutsche Erinnerungslandschaften Rudelsburg-Saaleck-Kyffhäuser. Protokollband der wissenschaftlichen Tagungen 14.-16-Juni 2002 in Bad Kösen und 13.-15. Juni 2013 in Bad Frankenhausen. Heimatbund Thüringen e.V., Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V. Halle 2004, Seite 103 bis 125

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Hermand, Jost: Ernst von Salomon. Wandlungen eines Nationalrevolutionärs. Sitzungsberichte der Sächsischen Akadenmie der Wissenschaften zu Leipzig, Pädagogisch-historische Klasse, Band 137, Heft 5, Hirzel, Stuttgart - Leipzig, 2002

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[Kriegsverbrecher ] Die Festnagelung der wirklichen Kriegsverbrecher. "Naumburger Tageblatt". Naumburg, den 13. Februar 1920

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[Lotze] Betrifft: Bundestreffen des Wehrwolfs am 8. Juni und 9. Juni 1930 (Pfingsten) in Bad Kösen und Naumburg. Weißenfels, den 10. Juni 1930. Gezeichnet Lotze. In: Staatsanwaltschaft beim Landegerichte in Naumburg a. S., Strafprozeßakten, Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Merseburg, Rep. C 141, Nr. 81

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Westenfelder, Frank: Die Freikorps. Kampf ums Baltikum. www.kriegsreisende.de, April 2010

 

Hinweis:

Gedenken an Rathenau-Mörder: Stein des Anstoßes. Von Julia Jüttner. Spiegel-Online, 24. Juli 2012. http://www.spiegel.de/panorama/saaleck-hat-npd-gedenkstein-fuer-rathenau-moerder-aufgestellt-a-846108.html

Saaleck. Grab der Rathenau-Mörder - Treffpunkt alter und neuer Nazis, Badische Zeitung, 13. August 2012. http://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/grab-der-rathenau-moerder-treffpunkt-alter-und-neuer-nazis--63085070.html

Saaleck Grabstein als Provokation. Mitteldeutsche Zeitung, 27. November 2014. http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/saaleck-grabstein-als-provokation,20641266,17071082.html

Autor:
Detlef Belau

Geschrieben: April 2005. Aktualisiert:
6. Dezember 2011. Ergänzung am 28. November 2014

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